Gesellt sich in naher Zukunft ein weiterer Autohersteller ins schon jetzt spektakuläre Starterfeld der WEC? Die Gerüchte verdichten sich immer mehr, dass mit Hyundai eine weitere Marke in die Langstrecken-Weltmeisterschaft einsteigen könnte. Die 'Motorsport aktuell' vermeldet das bevorstehende Engagement der Südkoreaner bereits als fix, auch französische Medien sind überzeugt.

Demnach soll Hyundai den Bau eines LMDh-Rennwagens nach dem US-amerikanischen IMSA-Reglement anstreben. Derartige Prototypen mit Einheits-Hybridantrieb fahren auch Porsche, BMW oder Cadillac in der IMSA sowie in der WEC. Die Spekulationen besagen: Hyundai setzt seine LMDh-Autos unter eigenem Namen in der WEC ein, während die Fahrzeuge in der IMSA unter der Bezeichnung 'Genesis' - Hyundais Luxusableger - an den Start gehen sollen.

Jackie Ickx als Gesicht der neuen Performance-Abteilung

Dazu passend: Konzerntochter Genesis erhält für die Serienfertigung eine eigene Performance-Abteilung, die auf den Namen 'Magma' lautet. Quasi das koreanische Pendant zur M GmbH von BMW oder AMG bei Mercedes-Benz. Um den sportlichen Anspruch zu unterstreichen, wurde für dieses Projekt der Belgier Jackie Ickx als Markenbotschafter auserwählt - Motorsport-Ikone und sechsmaliger Sieger der 24 Stunden von Le Mans.

Angeblich seien die Planungen bei Hyundai bzw. Genesis bereits vorangeschritten. Der Verbrennungsmotor soll von Pipo Moteurs stammen. Der französische Motorenbauer hat in der Vergangenheit bereits die WEC-Aggregate für Glickenhaus entwickelt und beliefert aktuell Hyundais WRC-Werksautos in der Rallye-Weltmeisterschaft. Das LMDh-Chassis soll entweder von Dallara oder von Oreca kommen.

Hyundai-Motorsportchef Cyril Abiteboul wurde wie im Vorjahr im Fahrerlager bei den 24 Stunden von Le Mans gesichtet und soll sich mit Verantwortlichen des ACO - dem WEC- und Le-Mans-Veranstalter - getroffen haben. Gerüchte über ein Hyundai-Engagement in der WEC gab es seit längerer Zeit, zuletzt angefeuert im Jahr 2023 mit der Verpflichtung von Francois-Xavier Demaison als neuem Technikdirektor. 'FX' hatte zuvor die gleiche Rolle beim Formel-1-Rennstall Williams sowie bei Volkswagen Motorsport inne, als die Wolfsburger viermal in Folge die Rallye-WM gewannen.

Hyundai N 2025 Gran Turismo Conecpt
Hyundai N 2025 Concept für Gran Turismo aus dem Jahr 2015, Foto: Hyundai

Hyundai: Hypercars statt Wasserstoffautos in der WEC?

In der Vergangenheit soll Hyundai vorrangig Interesse an einem Einstieg in die - seit mehreren Jahren - angekündigte Wasserstoff-Klasse bei den 24 Stunden von Le Mans bekundet haben. Hier ist noch immer nicht klar, ob Brennstoffzellen oder Wasserstoff-Verbrenner die Wahl sein werden. Vom H2-Projekt soll Hyundai auf der Langstrecke inzwischen nicht mehr so begeistert sein und stattdessen einen Start in der Hypercar-Klasse bzw. in der GTP-Kategorie der IMSA bevorzugen.

Angesichts der Entwicklungszeit erscheint ein Einstieg ab 2026 als sinnvoll, wobei 'Motorsport aktuell' auch einen früheren Start nicht ausschließen will. Angeblich gibt es bereits Verhandlungen mit Chip Ganassi Racing, das sich zum Jahresende als Einsatzteam von Cadillac trennen wird. Die Caddy-Werkseinsätze soll künftig das derzeitige Porsche-Kundenteam Jota übernehmen.

Sicher ist: Mit Aston Martin steht für 2025 bereits eine neue Marke in den Startlöchern. Warum die Briten mit ihrem Valkyrie-Hypercar für ein langersehntes Novum im Langstreckensport sorgen, erfahrt ihr in diesem Artikel: