An diesem Samstag beginnt das Großprojekt von HRT mit dem Ford Mustang GT3: Das neue Werksteam der US-Amerikaner absolviert beim Saisonauftakt der NLS sein erstes Rennen mit den Muscle Cars. Neben den Einsätzen auf der Nürburgring-Nordschleife stehen 2025 weitere Engagements in der DTM, in der GT World Challenge sowie im ADAC GT Masters auf dem umfangreichen Plan des früheren Mercedes-AMG-Rennstalls.
Die Fans sind ohnehin schon gespannt darauf, endlich den Ford Mustang GT3 mit seinem bulligen 5,4-Liter Coyote V8-Saugmotor auf der Nordschleife in Aktion zu erleben. Für noch mehr Vorfreude dürfte das Fahreraufgebot von HRT in den beiden beiden US-Fahrzeugen, die in der Klasse SP9 Pro antreten werden, sorgen. Für die NLS-Einsätze hat der Rennstall aus Drees sowohl bekannte Namen als auch echte Nürburgring-Heroes verpflichtet.
Nürburgring-Ikone Frank Stippler jetzt im HRT-Mustang
Der blaue Ford Mustang GT3 mit der Startnummer #2 wird angeführt von keinem Geringeren als dem dreimaligen und amtierenden 24h-Nürburgring-Sieger (2012, 2019, 2024) Frank Stippler. Das ist eine echte Überraschung, denn 'Stippi', wie Fans den 49-Jährigen nennen, fuhr jahrzehntelang fast ausschließlich Audi-Rennwagen. Nach der Auflösung des Ingolstädter Werkskaders hat Stippler nun im HRT-Mustang eine spannende neue Aufgabe gefunden und bleibt der NLS-Gemeinde damit erhalten.
Der Nordschleifen-Veteran wechselt sich am Steuer des bulligen Mustang mit den Ford-Werksfahrern Arjun Maini und Dennis Olsen ab. Die beiden gelten zudem als heiße Anwärter auf die HRT-Stammcockpits in der DTM, die das von Hubert Haupt gegründete Team bislang noch nicht verraten hat. Das Quartett komplettiert der erfahrene Nico Bastian, der schon 2013 und 2014 mit einem Mercedes SLS AMG GT3 von Black Falcon - dem Vorgänger-Team von HRT - beim 24h-Rennen Nürburgring auf dem Podium stand.

Dirk Müller und David Schumacher im gelben Ford Mustang GT3
Den zweiten HRT-Ford im knalligen Gelb mit der Startnummer #6 teilen sich Dirk Müller, David Schumacher und Jusuf Owega, allesamt zum Ford-Werkskader zählend. Der 23-jährige Dennis Fetzer vervollständigt das Quartett. Müller, 24h-Nürburgring-Sieger anno 2004 mit BMW, verfügt über die größte Erfahrung mit dem GT3-Mustang. Der 49-Jährige war von Beginn an in die Entwicklung des Autos involviert und pilotierte es 2024 in der US-Sportwagenmeisterschaft IMSA.
Für Müller schloss sich mit der Rückkehr zum US-Autobauer ein Kreis: Der gebürtige Burbacher feierte 2016 bei den 24 Stunden von Le Mans den GTE-Klassensieg mit dem Ford GT. Spannend: Müller wurde zuletzt beim Saisonauftakt der WEC in Katar beim Alpine-Team gesichtet. Dort soll er Mick Schumacher unterstützt haben, die beiden kennen sich ohnehin schon länger. Jetzt bei HRT trifft er auf Micks Cousin David, der nach seinem Abschied von Mercedes-AMG bei Ford eine neue sportliche Heimat gefunden hat.

Schumacher: "Für das beste Angebot entschieden"
Schumacher fuhr in der Vergangenheit bereits HRT-Mercedes im ADAC GT Masters sowie auf dem Nürburgring und soll sein Nordschleifen-Programm jetzt mit einem anderen Gefährt fortsetzen. Der 23-Jährige geht nach Informationen von Motorsport-Magazin.com dieses Jahr außerdem in der GT World Challenge auf einem HRT-Mustang an den Start.
"Insgesamt hatten wir drei Angebote und haben uns letztendlich für das beste mit Ford und HRT entschieden", sagte Davids Papa, der frühere Formel-1- und DTM-Fahrer Ralf Schumacher, zu Motorsport-Magazin.com. "David kennt das Team, mit dem er erfolgreich im ADAC GT Masters an den Start gegangen ist, gut, und das hat bei der Entscheidungsfindung auch eine Rolle gespielt."
24h Nürburgring 2025 ohne Rockenfeller und Mies
HRT vertraut auf der Nordschleife weiterhin den Reifen von Yokohama und nutzt die ersten drei NLS-Läufe, um sich für das 24h-Rennen Nürburgring vorzubereiten. Welche Fahrer das Team beim Eifel-Klassiker einsetzt, ist öffentlich noch nicht bekannt. Definitiv nicht dabei sind die Ford-Werksfahrer und früheren Nürburgring-Gesamtsieger Christopher Mies und Mike Rockenfeller. Das deutsche Duo ist parallel zum 24h-Wochenende beim IMSA-Rennen in Watkins Glen eingespannt.
Wie sich der 2024 eingeführte Mustang GT3 bei seinem allerersten Nordschleifen-Rennen schlagen wird, ist noch unklar. Das Auto könnte aber durchaus für eine Überraschung sorgen im Kampf gegen etablierte Marken wie BMW oder Mercedes-AMG: Wie wir aus Ford-Kreisen erfahren haben, soll sich der Mustang bei privaten Testfahrten bereits achtbar geschlagen haben und "wie für die Nordschleife gemacht" sein. (Jetzt lesen: Ford Mustang GT3 im Technik-Check)
Der NLS-Saisonauftakt 2025, die 70. ADAC Westfalenfahrt, beginnt an diesem Samstagmittag um 12:00 Uhr. HRT-Geschäftsführer Uli Fritz sagt: "Das gesamte Team freut sich sehr auf unser erstes Rennwochenende mit dem Ford Mustang GT3. Einen besseren Ort als unsere Heimstrecke hätten wir uns für das Debüt nicht aussuchen können. Vorrangig wird es darum gehen, Daten und Erfahrungen zu sammeln, um uns optimal auf das 24-Stunden-Rennen im Juni vorzubereiten."
Manthey-Porsche hat bereits sein Fahrer-Lineup für die 24h Nürburgring präsentiert. Für mehr Aufsehen sorgt aber der neue Partner auf dem Grello! Alle Infos dazu findet ihr in diesem Artikel:
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