Pedro Acosta hat sich sofort in die Herzen der MotoGP-Fans gefahren. Der junge Spanier brauchte nicht die geringste Anlaufzeit und stand bereits bei seinem zweiten Rennen in Portimao als Dritter auf dem Podest. Doch dieser frühe Paukenschlag war dem Superrookie unangenehm, wie er nun verriet. Die Umstände des Erfolges widersprachen seinem Selbstverständnis als Sportler.
Pedro Acosta ärgert Portimao-Podium: Habe das nur abgestaubt
"Ich will eigentlich gar nicht über das Podium in Portugal sprechen", antwortete Acosta, als er im MotoGP-Podcast 'Last on the Brakes' auf seinen Schnellstart angesprochen wurde. Es folgte eine klare Ansage: "Ich hatte das nicht verdient und ich bin bei dieser Meinung verblieben. Wenn ich an diesem Tag Vierter geworden wäre, ohne es auf das Podium zu schaffen, wäre ich genauso zufrieden gewesen."

"Ich stand auf dem Podest, bekam einen Pokal und Champagner und das alles, aber ich fühlte mich nicht so, als hätte ich das verdient. Ich habe nur genug getan, um es abzustauben", kommentierte der Spanier mit Bedauern. Was er damit meinte: Zuvor waren Francesco Bagnaia und Marc Marquez kollidiert. In der letzten Runde gab es dann einen Defekt bei Maverick Vinales und Acosta rückte so in die ersten Drei vor. Der Rückstand auf das Führungsduo aus Jorge Martin und Enea Bastianini betrug am Ende aber mehr als fünf Sekunden.
Besonders ärgerte ihn dieser Umstand, da er es in seiner Karriere bereits anders erlebt hatte: "Klar musst du da sein, um es mitnehmen zu können. Aber das ist nicht die schönste Art, um ein Podium zu holen. Ich erinnere mich an mein erstes Podium in der Moto3. Das war mein erstes Rennen in Katar. [Jaume] Masia gewann und [Darryn] Binder war Dritter. Ich war damals zufrieden, obwohl ich 'nur' Zweiter war. Aber ich hatte es mir erkämpft. Dasselbe gilt für die Rennen in Mugello und am Sachsenring 2022. Das waren mein erster Sieg und mein Zweiter Podestplatz in der Moto2. Auch die habe ich mir erkämpft. Ich wollte nicht etwas bekommen, was nicht mir gehört."

'Echtes' Podium folgt zugleich: Acosta in Austin wirklich im Kampf
Das gute für Acosta war, dass er für einen - aus seiner Sicht - 'echten' Erfolg nicht lange warten musste. "Deswegen sage ich, dass mein erstes Podium in Amerika war. Das war das erste, das ich mir wirklich erkämpft habe", führte er seine Argumentation weiter. Nur ein Rennen nach Portimao machte die MotoGP in Austin halt. Und dort passte für ihn Leistung und Resultat zusammen: "Obwohl ich den Sieg verlor, war ich mit dem gesamten Wochenende sehr zufrieden. Ich konnte alles unter Kontrolle halten. Das war der Moment, wo ich mir sagte: Ok, jetzt habe ich das Podium verdient."

Seinem zweiten Rang im Grand Prix war ein vierter Platz im Sprint vorrausgegangen. Auch in diesem Zusammenhang betonte Acosta, worum es ihm geht: "Selbst als ich im Sprint-Rennen noch Vierter wurde, war ich damit zufrieden. Ich verlor zwar den Podestplatz, aber ich war im Kampf darum dabei. Du darfst verlieren, aber wenigstens musst du darum kämpfen." Und so könnten dem KTM-Piloten weitere unangenehme Podestbesuche bevorstehen, denn seine Einstellung dazu wird sich kaum mehr ändern: "Ich habe [in Portimao, Anm. d. Red.] einfach etwas aufgefangen, das ein anderer verloren hatte. Mir hat es nie gefallen, so etwas anzunehmen, falls ich es nicht wirklich verdiene."
Was meint ihr? Versteht ihr Acostas Einstellung oder denkt ihr: Podest ist Podest. Sagt es uns in den Kommentaren
diese MotoGP Nachricht