Pedro Acosta musste beim Rennen auf Phillip Island am letzten Wochenende eine ungeliebte Rolle einnehmen: Die des Zuschauers. Nach einem Sturz auf die Schulter im Sprint wurde ihm die Startfreigabe verwehrt. Nicht einmal eine Woche später will der GasGas-Pilot beim Thailand GP starten. Der Rookie selbst ist optimistisch, doch die medizinische Abteilung der MotoGP hat da noch ihre Zweifel.
Trotz schwerster Verletzung der Karriere: Acosta glaubt fest an MotoGP-Start in Thailand
Acosta erklärte vor dem Rennen in Buriram, was ihm genau passiert war: "Es war ein partieller Bänderriss. Die Schulter ging gewaltsam rein und raus, was alles noch schlimmer machte." Trotzdem will er nur ein paar Tage später wieder fahren. "Es ist viel besser, hat sich in den letzten Tagen stark gebessert", beteuert die KTM-Hoffnung. Er hat alles für den Start getan: "Wir haben mit dem Physiotherapeuten gearbeitet. Wir haben das Glück, dass KTM immer einen zu den Grands Prix mitbringt, also haben wir jeden Tag morgens und nachmittags gearbeitet."

Eine Beteuerung, der die MotoGP-Ärzte nicht ganz trauen. Acosta darf zwar im FP1 am Freitag fahren, muss sich dann aber einer erneuten Untersuchung stellen. Sicher ist seine Teilnahme also nicht. Der Spanier muss selbst zugeben, dass die Verletzung nicht ohne ist: "Ich habe mir [in meiner Karriere, Anm. d Red.] viele Knochen gebrochen und mich schwer verletzt, aber nie so sehr wie diese Schulter, nicht einmal, als ich mir den Oberschenkelknochen gebrochen habe." Acosta spricht dabei einen Trainingsunfall in der Saison 2022 an. Damals musste er zwei Rennen auslassen. Bis zum Australien GP war es das einzige Mal in seiner noch jungen Karriere, dass er nicht starten konnte bzw. durfte.
Trotz der laut eigener Aussage schlimmsten Verletzung seiner Karriere und den resultierenden Schmerzen will er unbedingt fahren. "Normalerweise ertrage ich diese Dinge ganz gut, mal sehen, wie weit wir die Zähne zusammenbeißen können", gibt er sich kämpferisch. Auch, dass er seine Maschine bedienen können wird, ist für ihn keine Frage: "Auf dem Motorrad gibt es kein Problem. Letzte Nacht bin ich aufgestiegen und alles war in Ordnung." Freilich handelte es sich dabei nur um eine Trockenübung, aber Acosta beteuert seine Fortschritte: "In Australien konnte ich meinen Arm nicht mehr heben, aber hier strecke ich ihn nach oben." Wie weit sein Optimismus gerechtfertigt ist, wird sich am Trainingsfreitag zeigen.
Acosta optimistisch für KTM: Hatten zuletzt gute Wochenenden

Bleibt noch die Frage der Konkurrenzfähigkeit im Falle eines Starts. "Wir werden bei Null anfangen und sehen, was passiert", dämpft er zunächst die Erwartungen. Doch seinen üblichen Optimismus gibt es dann auch wieder zu hören: "In Indonesien hatten wir ein gutes Rennen, in Japan trotz der Stürze ein gutes Wochenende, in Australien hatte Brad Binder ein gutes Wochenende. Ich denke, dass wir nach und nach näher dran sind, als es scheint. Wir müssen alles zusammenbringen." Angesichts der Übermacht von Ducati wartet KTM immer noch auf den ersten Saisonsieg. Zwei zweite Plätze von Acosta und einer von Brad Binder waren die besten Ergebnisse.
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