Das Ferrari-Kundenteam AF Corse hat pünktlich vor dem WEC-Saisonfinale seinen ersten Fahrer für 2025 verkündet. Phil Hanson stößt kommendes Jahr zum italienischen Privatteam und kann den Ferrari 499 P bereits beim offiziellen Rookie-Test am kommenden Sonntag in Bahrain ausprobieren.
Der Brite wechselt vom Porsche-Kundenteam Jota, bei dem er sich aktuell einen Porsche 963 mit dem früheren Formel-1-Weltmeister Jenson Button sowie Oliver Rasmussen teilt. Das Trio belegt vor dem Finale in Bahrain am kommenden Wochenende nur den 17. Platz in der Weltmeisterschaft und blickt auf eine schwierige Saison zurück.
Deutlich erfolgreicher lief es für ihre Teamkollegen Callum Ilott und Will Stevens, die im zweiten Jota-Porsche das Spa-Rennen gewannen und sich den sechsten Platz in der Tabelle teilen. In der Sonderwertung für Hypercar-Privatiers sind Ilott/Stevens rechnerisch nicht mehr einholbar. Nach der Saison trennen sich die Wege von Jota und Porsche; der britische Rennstall führt ab 2025 die Werkseinsätze von Cadillac in der WEC durch.
AF-Corse-Ferrari: Hanson kommt - Shwartzman weg?
Für Hanson offenbar ein geeigneter Zeitpunkt für einen Markentausch. Bei AF Corse-Ferrari dürfte der 25-Jährige den Russen Robert Shwartzman ersetzen, der mit einem Wechsel in die IndyCar-Serie zu Prema in Verbindung gebracht wird. Während der Chinese Ye Yifei wohl weiter bei AF Corse an Bord bleiben wird, ist Robert Kubicas Zukunft ungewiss. Der Ex-F1-Fahrer aus Polen liebäugelte wohl mit einem Aufstieg ins Ferrari-Werksteam. Die Italiener planen allerdings keine Änderungen in ihren beiden Ferrari 499 P.
Hanson ist hierzulande ein eher unbeschriebenes Blatt, gilt bei den Briten aber als große Langstrecken-Nummer. Kein Wunder bei seiner ungewöhnlichen Karriere: 2017 gelang ihm im Alter von nur 17 Jahren als jüngstem Fahrer der Geschichte der Zieleinlauf bei den 24 Stunden von Le Mans. 2018 wurde Hanson einem breiteren Motorsportpublikum bekannt, als er sich bei den 24h Daytona einen LMP2 von United Autosports mit Fernando Alonso und Lando Norris teilte.
Hanson, der erst seit 2016 im Automobilsport aktiv ist, hat in seiner Karriere schon einige Erfolge vorzuweisen. 2016/17 gewann er die LMP3-Wertung in der Asian Le Mans Series, 2018/19 dann die LMP2-Meisterschaft in Asien. Im Corona-Jahr 2020 gelang ihm der große Durchbruch: LMP2-Klassensieg in Le Mans sowie Titelgewinne in der WEC und European Le Mans Series.
Ferrari-Werksteam ohne Änderungen in der WEC 2025
Ferrari hat unterdessen angekündigt, zumindest zum Saisonstart 2025 keine weiteren technischen Veränderungen an seinen Hypercars vorzunehmen. Die Italiener hatten in der laufenden Saison bereits einen Joker genutzt und Anpassungen an den Bremsbelüftungen sowie der Front-Aerodynamik vorgenommen.
Auch mit seinen Fahrern erscheint Ferrari zufrieden: Nächstes Jahr starten erneut Miguel Molina/Nicklas Nielsen/Antonio Fuoco und Antonio Giovinazzi/James Calado/Alessandro Pier Guidi in den beiden 499 P. Die amtierenden Le-Mans-Sieger Molina, Nielsen und Fuoco haben beim Saisonfinale am kommenden Samstag nur noch sehr geringe Chancen, dem Porsche-Trio Andre Lotterer/Kevin Estre/Laurens Vanthoor die Weltmeisterschaft wegzuschnappen. Bei 35 Punkten Rückstand müssen sie allerdings auf großes Porsche-Pech hoffen.
Während bei Ferrari alles beim Alten bleibt, hat Porsche größere Umbauten an seinen Prototypen-Teams für die WEC und IMSA vorgenommen. Die neuen Fahrer-Crews für 2025 findet ihr in diesem Artikel:
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