Nachdem Alex Albon und Franco Colapinto am Sonntag in Brasilien gleich drei schwere Unfälle hatten, war lange nicht klar, mit welchen Teilen Williams beim Las-Vegas-GP überhaupt noch antreten würde. Mit Nachtschichten schafft das Team jetzt ein kleines Wunder. Aber sicherlich keine Entspannung.
"Es war ein riesiger Aufwand, nicht nur beide Autos hierherzuschaffen, sondern auch beide in der Brasilien-Ausführung", verrät Alex Albon am Mittwochabend, dass beide Fahrer trotzdem die neuesten Teile haben werden. Was passiert aber, wenn man auf dem Stadtkurs wieder Schrott fabriziert? "Es ist fair zu sagen, dass nicht viele Ersatzteile übrig sind."
Deshalb will Albon aber nichts an seiner Fahrweise ändern: "Wir kennen das schon von den ersten Rennen, als wir kein Ersatz-Chassis hatten. Sobald du anfängst darüber nachzudenken und unter dem Limit fährst, beginnst du Fehler zu machen. Wir legen es also als normales Wochenende an. Natürlich ohne verrückte Risiken, gerade an einem Freitag, aber wir sind hier, um zu punkten."
Williams-Fahrer wollen Team belohnen: Jetzt müssen wir aggressiv sein
"Es waren Unmengen an Überstunden und Nachtarbeit, um diese Autos fertigzubekommen", weiß Albon jetzt um seine Verpflichtung auf der Strecke. Teamkollege Franco Colapinto ergänzt in Richtung Mechaniker und Ingenieure: "Sie sind diese Woche ganz klar die Helden." Jetzt würden die beiden sie dafür natürlich mit einem guten Ergebnis gerne belohnen.
Das Problem für Williams ist, dass man nun auf den neunten Platz in der Konstrukteurs-WM der Formel 1 abgerutscht ist. Und nach vorne aufgrund des Alpine-Doppelpodiums von Brasilien eine große Lücke klafft. "Vielleicht sieht es schlimmer aus als es ist", hält Colapinto dagegen. Beide Fahrer sind äußerst zuversichtlich, was die grundsätzliche Pace des Autos angeht.
Aufgegeben wird also noch nicht. "Wir werden jetzt aggressiv sein und versuchen, von Rennen zu Rennen Punkte aufzuholen, denn bis Abu Dhabi ist die Chance immer da", kündigt Colapinto an. Albon unterstreicht: "Wir sind noch immer in einem WM-Fight. Vielleicht fühlt es sich etwas abgetrennt an nach dem guten Alpine-Ergebnis zuletzt, aber toll zu sehen, wie heiß alle im Team drauf sind, und wie sie die Autos hinbekommen haben."
Albon & Colapinto reflektieren über Brasilien-Ausrutscher
Die Fahrer machten sich zwischenzeitlich Gedanken darüber, was in Brasilien schieflief. Albon sieht schlecht durchdachte Brems-Einstellungen als Ursache seines heftigen Qualifying-Unfalls: "Wir haben festgestellt, dass wir einige Dinge, Systeme, an der Elektronik am Auto beim nächsten Mal ändern würden. Das hätte den Verbremser in der ersten Kurve vermieden."
"Für dieses Wochenende haben wir alles angepasst und neu getunt", kündigt Albon an. Aber primär waren diese Einstellungen sowieso eine Kombination von einer Strecke mit etwas ungewöhnlichen Bremszonen in Brasilien, wo es auch noch äußerst nass war: "Aber wenn wir wieder solche Bedingungen haben, dann werden wir diese Probleme nicht mehr haben."
Colapinto sucht seine Fehler dafür nur bei sich: "Ich habe einfach das Rennen nicht gut gemanagt, und das Nasse. Manchmal ist es da wie ein Schalter. Die Reifen waren nicht voll da, es gab viel Aquaplaning, und die Situation war etwas herausfordernd." Kein Regen ist in Las Vegas am Horizont. So hofft Williams hier auf eine echte Chance auf die letzten Punkteränge.
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