Bitterer Saisonauftakt für Alpine: Der französische Rennstall beendete das erste Formel-1-Wochenende der Saison 2025 ohne WM-Punkte. Nach Jack Doohans Ausfall musste sich Pierre Gasly mit dem elften Platz zufriedengeben. Das Team aus Enstone bestritt ein solides Wochenende - bis zum Rennsonntag. Für den ersten Rückschlag sorgte F1-Rookie Jack Doohan bereits in der ersten Rennrunde.

Racing-Bulls-Pilot Isack Hadjar hatte den anderen Fahrern mit seinem Dreher in der Einführungsrunde bewiesen, wie rutschig der Albert Park Circuit in Melbourne bei nassen Verhältnissen war. Der Start verlief dementsprechend zurückhaltend. Doch die Vorsicht sollte nicht lange anhalten. Nach nur wenigen Kurven erwischte es Jack Doohan. Der Australier fuhr beim Herausbeschleunigen aus Kurve 5 auf eine Straßenmarkierung, verlor den Grip auf der Hinterachse und schlug in die Bande ein.

"Als ich in den vierten Gang hochgeschaltet habe, habe ich das Auto verloren", beschrieb der Australier die Situation. Die Strecke im Australien ist zum Teil ein Stadtkurs. Deshalb sind in manchen Passagen Fahrbahnmarkierungen auf dem Asphalt. Sie wurden Doohan im Regen zum Verhängnis. "Ich habe nicht wirklich verstanden, was passiert ist", bekräftigte Doohan die tückischen Streckenverhältnisse.

Für Doohan und Alpine ist der frühe Ausfall verschenktes Punkte-Potenzial. "Wir hatten ein starkes Paket, waren sehr stark gestern Nachmittag [im Qualifying, d. Red.]", bedauert der von P14 gestartete Rookie. Er habe jedoch seine Lektion gelernt. "Ich werde mich mit den Jungs zusammensetzen, damit das nicht noch einmal passiert."

Fahrfehler zerstört Pierre Gaslys letzte Träume von Formel-1-Punkten

Wilder Ritt von Pierre Gasly im Alpine
Das vermasselte Bremsmanöver kostete Pierre Gasly in der Folge zwei Positionen, Foto: IMAGO / HochZwei

Noch aussichtsreicher als Jack Doohan startete sein Teamkollege Pierre Gasly von der neunten Position in den Grand Prix. Der Franzose hatte im Rennen wenig Möglichkeiten, um Ferrari-Pilot Lewis Hamilton anzugreifen, gleichzeitig hielt er aber Fernando Alonso hinter sich souverän auf Distanz. Als nach dem Wechsel auf Slick-Reifen in Runde 44 von 57 der Regen wieder einsetzte, entschied Alpine, Pierre Gasly länger auf der Strecke zu lassen.

Er stoppte erst gemeinsam mit den Ferrari-Fahrern in Runde 46 und kam hinter Antonelli, Stroll und Hülkenberg wieder heraus. Zusätzlich zur misslungenen Strategie beendete Pierre Gasly mit einem Fahrfehler die Hoffnung auf WM-Punkte. Vier Runden vor Schluss verbremste sich der Franzose in Kurve 1 und konnte sich in der zweiten Kurve nur geradeso vor dem Herausrutschen retten. Charles Leclerc und Lewis Hamilton schafften es beide, an ihm vorbeizuziehen.

"Es ist schade, dass es nicht in unserem Sinne verlaufen ist", sagte Gasly. Den letzten möglichen WM-Punkt auf Platz zehn schnappte ihm Oscar Piastri weg, der sich nach seinem Dreher während der Safety-Car-Phase zurückkämpfen konnte. Teamchef Oliver Oakes nimmt trotz des bitteren Verlaufs Positives aus dem Wochenende mit: "Wir haben gezeigt, dass wir fest im Kampf um das Mittelfeld stehen."

Weiter vorn im Feld möchte Mercedes um Anführer George Russell angreifen. Nach dem Hamilton-Abgang kommt eine neue Rolle auf Russell zu. Fahrer-Präsident Alex Wurz sieht den Mercedes-Fahrer nun unter Druck:

Alex Wurz: Gegen Hamilton hatte Russell nichts zu verlieren! (02:12 Min.)