Überstunden für Williams und Alpine: Nur zwei Tage nach den Testfahrten der Formel 1 in Bahrain waren beide Teams nochmals für Pirelli auf dem Bahrain International Circuit unterwegs. Der Reifenlieferant der Königsklasse testete am Sonntag und Montag die Pneus für die Fahrzeuggeneration ab 2026. Am ersten Tag waren Carlos Sainz und Ryo Hirakawa im Einsatz, an Tag 2 folgten Williams -Pilot Alexander Albon und Alpine-Testfahrer Paul Aron.
Sainz und Hirakawa legten mit insgesamt 247 Runden vor, die Montags-Besetzung toppte das Pensum sogar: Albon fuhr 120 Runden, Aron kam auf 130 Umrundungen. Die 497 absolvierten Runden ergeben eine Testdistanz von fast 2700 km. Dies entspricht mehr als das Dreifache der Nord-Süd-Ausdehnung Deutschlands.
Bei den dreitägigen Testfahrten der F1-Teams in Bahrain zeigte sich das Wetter im Wüstenstaat von seiner ungemütlichen Seite. Davon war insbesondere am zweiten Tag des Pirelli-Tests nichts mehr zu spüren. Eine Streckentemperatur von bis zu 38 Grad Celsius sorgte für ideale Testbedingungen, wie Pirelli bekanntgab. "Ein weiterer ertragreicher Tag in der Entwicklung der 2026er-Reifen", freute sich Mario Isola, Motorsportchef des Reifenherstellers.
Alexander Albon langsamer als Formel-1-Anwärter

Pirelli verfolgte an den Testtagen unterschiedliche Ziele. Am Sonntag wurde lediglich eine Reifenmischung getestet, allerdings mit unterschiedlichen Konstruktionen. Die Konstruktionen waren am Montag hingegen die gleichen. Dafür durften Albon und Aron drei verschiedene Mischungen testen.
Wie in Bahrain üblich, wurden auch beim Test der 2026er-Reifen die drei härtesten Komponenten C1 bis C3 ausprobiert. Alex Albons persönlich schnellste Runde war eine 1:35,667 Minuten und war damit mehr als zwei Zehntel langsamer als sein estnischer Testkollege Aron mit einer Rundenzeit von 1:35, 407 Minuten. Aron schloss im vergangenen Jahr die Formel 2 als Dritter der Gesamtwertung ab und ist erst seit Dezember 2024 Testfahrer für Alpine.
Die Rundenzeiten sind mehr als fünf Sekunden langsamer als die Bestzeiten der Testfahrten mit den 2025er-Autos. Trotzdem ist nicht unmittelbar auf langsamere Formel-1-Boliden ab 2026 rückzuschließen. Die Tests werden mit sogenannten 'Mule Cars' durchgeführt. Damit sind ältere Fahrzeuge aus vorherigen Saisons gemeint, die zur Simulation der zukünftigen Fahrzeuggeneration noch modifiziert werden. Beim zweitägigen Pirelli-Test in Bahrain waren Williams und Alpine mit dem FW45 respektive dem A523 unterwegs, sprich den Autos von 2023.
Nächster Pirelli-Test folgt im laufenden F1-Rennbetrieb

Pirelli stehen in der Saison 2025 40 Testtage zur Verfügung. Ab 2026 ändern sich nicht nur die aerodynamischen Konzepte der Formel-1-Boliden, sondern auch die Reifenmaße. Zum einen werden die Reifen schmaler. Vorn schrumpfen sie in der Breite von 305 auf 280 Millimeter, hinten von 405 auf 375 Millimeter.
Außerdem werden die Reifen im Durchmesser kleiner. Die Felgengröße bleibt mit 18 Zoll zwar weiterhin gleich, aber der Vorderreifen verkleinert sich von 720 auf 705 Millimeter, der Hinterreifen von 720 auf 710 Millimeter. Durch die Verkleinerung werden die zukünftigen Reifen aerodynamisch effizienter, verlieren allerdings auch etwa acht Prozent an Grip.
Für 2026 müssen nicht nur die Slicks, sondern auch die Reifen für nasse Bedingungen getestet werden. Die Intermediate- und Wet-Reifen wird Pirelli nach dem Miami-Rennwochenende am 7. und 8. Mai mit Mercedes in Silverstone testen.
Anders als Williams und Alpine durfte Red Bull schon nach den Testfahrten abreisen. Das Verstappen-Team überraschte mit einem äußerlich wenig veränderten F1-Boliden. Hat sich gar nichts am "neuen" RB21 geändert? Alle Informationen hat Christian für euch im folgenden Video:
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