Nicht mal mehr ein Monat verbleibt noch bis zum Saisonauftakt der Formel 1 in Australien. In Melbourne wird Rookie Jack Doohan erst sein zweites F1-Rennen für Alpine fahren - nachdem er sein Debüt bereits beim Abu Dhabi Grand Prix 2024 anstelle des scheidenden Esteban Ocon feiern durfte. Für Aufmerksamkeit sorgte der französische Rennstall in der Winterpause mit der Verpflichtung von Nachwuchsfahrer Franco Colapinto.
Der Argentinier ersetzte in der vergangenen Saison den schwächelnden Logan Sargeant bei Williams und wusste in seinen ersten Einsätzen zu überzeugen. Weshalb sich Alpine für die Colapinto-Verpflichtung entschied, erscheint angesichts der feststehenden Stammfahrer Pierre Gasly und Jack Doohan auf den ersten Blick nicht schlüssig. Schnell kamen deshalb Gerüchte auf, dass Doohan seinen Stammplatz wieder hergeben müsse.
Von diesen Gedankenexperimenten möchte Rookie Doohan nichts wissen. "Mir wurde gesagt, dass er [Franco Colapinto; d. Red.] Reservefahrer ist", stellte der 22-Jährige am Rande des Mega-Launches aller zehn Formel-1-Teams in London klar.
Wegen Colapinto verspüre der Stammpilot keinen besonderen Druck. "Man wird immer Druck auf den Schultern haben, weil man sich in einem so harten Sport befindet", so Doohan. "Ich würde alles geben, um in der Formel 1 zu fahren, alles opfern." Von bestimmten Fahrern innerhalb oder auch außerhalb des Teams mache er das nicht abhängig. "Wie groß der Druck auch sein mag - ich genieße einfach meine Formel-1-Saison."
Alpine blockt Colapinto-Nachfragen ab
Für Doohan erscheint es nicht ungewöhnlich, dass Alpine einen jungen aufstrebenden F1-Piloten wie den 21-jährigen Colapinto als Reservefahrer engagiert - dazu noch mit einem langfristigen Vertrag ausgestattet. "Letztes Jahr war ich 21 Jahre alt und auch Reservefahrer mit langfristigem Vertrag", entgegnete Doohan auf Nachfrage.
Der Vergleich mit seiner Situation in der vergangenen Saison als Reservefahrer hinkt jedoch ein wenig. Denn damals hatte der Australier noch keine F1-Rennen - wie Colapinto mittlerweile neun - hinter sich und zudem nicht die Perspektive, die arrivierten Kräfte Gasly und Ocon anfechtbar zu machen. Dieses Jahr hingegen bestreitet Alpine mit Pierre Gasly als klare Nummer eins und dahinter gibt es zwei aufstrebende Nachwuchsfahrer.
Nach der zweiten Frage blockte ein Alpine-Sprecher jede weitere Nachfrage zum Thema Colapinto bei der Pressekonferenz von Jack Doohan ab. Für weitere Brisanz in dem Thema sorgt außerdem ein neuer Sponsorendeal von Alpine.
Am Tag des F1-Launches gab das Team die Zusammenarbeit mit Mercado Libre, einem E-Commerce-Unternehmen aus Südamerika bekannt. Dieses hatte in der vergangenen Saison noch Williams unterstützt - und begann die Zusammenarbeit erst, als Franco Colapinto als zukünftiger Stammfahrer beim Traditionsteam feststand.
Colapinto ist nicht nur aufgrund seiner fahrerischen Qualitäten gefragt. Der Argentinier gilt für die Teams als Goldgrube, weil er in seiner Heimat einen Formel-1-Boom auslöste und so Sponsoren-Millionen brachte. Alpine bezahlte für die mehrjährige Leihgabe des Williams-Fahrers sogar eine Ablösesumme.
Beim F1-Launch sind die Lackierungen erstmals zu sehen. Manche Teams hatten ihre neuen Boliden allerdings bereits auf der Strecke. Alle Informationen zu den frühen Testfahrten hat Christian im folgenden Video für euch:
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