Zeit fürs große Saisonfinale: Mick Schumacher bestreitet am kommenden Wochenende in Bahrain (Samstag, 02. November) sein letztes Rennen in der WEC-Saison 2024. Beim 8-Stunden-Marathon im Wüstenstaat, den Eurosport 1 live im deutschen Free-TV ab 11:30 Uhr überträgt, klettert er ein vorerst letztes Mal in den Alpine A424.
Wie es für Schumacher in Zukunft weitergeht, bleibt ein großes Geheimnis. Gelingt dem 25-Jährigen die erhoffte Rückkehr in die Formel 1 mit Sauber-Audi? Falls nicht, hängt er ein weiteres Jahr in der Langstrecken-Weltmeisterschaft dran? Die Spekulationen gehen munter weiter, Schumacher hält sich komplett bedeckt.
Mick Schumacher: Neuer Teamkollege für WEC-Finale
Sicher ist aktuell nur eines: Für Bahrain erhält Schumacher erstmals in dieser Saison einen neuen Teamkollegen auf dem Alpine mit der Startnummer #36. Charles Milesi wechselt vom Schwesterauto und schließt sich zum ersten Mal der Crew um Schumacher und Matthieu Vaxiviere an. Auslöser für den Wechsel war der Rücktritt von Stammfahrer Nicolas Lapierre, der zuletzt in Fuji zusammen mit Schumacher und Vaxiviere auf das Podium gefahren war.
Der 40-jährige Franzose hat seine aktive Karriere während der laufenden Saison beendet, um aus dem Rennauto an den Kommandostand zu wechseln: Lapierre unterstützt Alpine bereits in Bahrain als neuer Sportdirektor. Eigentlich hatte Alpine geplant und auch kommuniziert, anstelle von Lapierre erstmals den aktuellen Ersatzfahrer Jules Gounon auf der #36 einzusetzen.
Allerdings haben sich die Franzosen kurzfristig umentschieden. Gounon startet erneut auf dem #35 Auto und schließt sich Ferdinand Habsburg sowie Paul Loup Chatin an. Diese Konstellation gab es in der Form noch nicht. Bisher ersetzte Gounon zweimal den verletzten Habsburg in Imola und Spa sowie einmal Chatin in Fuji. Jetzt folgt der Mercedes-AMG-Werksfahrer auf Charles Milesi, der seinerseits sein erstes Rennen im #36 Alpine bestreiten wird.
Schumacher und Milesi: Alpines Beste vereint
Milesi und Schumacher als Teamkollegen, das verspricht Spannung. Die beiden waren über die Saison hinweg eindeutig die schnellsten Alpine-Fahrer und wechselten sich bei den internen Bestleistungen mehrfach ab. In den Qualifyings wusste der 23-jährige Franzose sogar häufiger zu überzeugen als Schumacher, der seinerseits bei der Renn-Pace mehrfach die Benchmark bildete. Beim stärksten WEC-Auftritt von Alpine in Fuji bestimmten Schumacher und Milesi ganz klar das Geschehen und zählten zu den schnellsten Piloten im gesamten Starterfeld.
Alpine-Teamchef Philippe Sinault hat die Fahrerpaarungen nach Lapierres Rücktritt natürlich nicht ausgewürfelt. Der Franzose erklärt die neue Zusammenstellung der Lineups so: "Die Wahl war mehr von praktischen als aus strategischen Gründen diktiert. In der verfügbaren Zeit mussten wir die beste Kombination mit Blick auf die Körpergröße der Fahrer und deren Kompatibilität berücksichtigen."
Alpine kann sich den Fahrerwechsel locker leisten, denn im Kampf um die Fahrer-Weltmeisterschaft spielen beide Crews keine Rolle. Schumacher und Co. belegen nach drei Punktefahrten in Folge inklusive des Fuji-Podiums den 18. Gesamtplatz. Milesi ist Zwölfter als bestplatzierter aller Alpine-Kutscher. Für Alpine (52 Punkte) geht es in Bahrain nur darum, den starken vierten Platz in der Hersteller-WM gegen BMW (49 Punkte) und Peugeot (34 Punkte) zu verteidigen. Porsche ist Spitzenreiter mit 161 Zählern.
Alpine mit Gounon und Martins beim Rookie-Test in Bahrain
Gounon, der neben seinem bestehenden AMG-Engagement im GT3-Sport auf ein Stammcockpit in der WEC schielt, kann sich ein weiteres Mal im 680 PS starken Prototypen in Szene setzen. Der Franzose, der mit einer andorranischen Fahrerlizenz an den Start geht, bleibt wegen seines Talents ein höchst begehrter Mann: Letzte Woche sprang Gounon in Hockenheim bei HRT-Mercedes für den erkrankten Luca Stolz ein und gab sein DTM-Debüt. Die Startplätze acht sowie vier waren hervorragend und mit P6 im Samstagsrennen gab es sogar Punkte.
Alpine hat Gounon zudem für den offiziellen Rookie-Test im direkten Anschluss an das Bahrain-Finale nominiert. Beim eintägigen Test wechselt er sich mit Alpine-F1-Junior Victor Martins am Steuer ab. Der 23-jährige Formel-3-Champion von 2022 startet aktuell zu seiner zweiten Saison in der Formel 2 und belegt den achten Gesamtplatz. Martins will laut eigener Aussage weiter den Formel-Weg beschreiten, nimmt den Ausflug ins WEC-Hypercar aber gerne mit.
Teamchef Sinault: "Victor ist ein ausgezeichneter Fahrer, den wir gut kennen. Als Mitglied der Alpine Academy arbeitet er häufig mit dem Formel-1-Team im Simulator. Wir wollen ihm eine neue Erfahrung am Steuer eines Langstrecken-Prototypen ermöglichen. Er bringt eine frische Perspektive für unsere Hypercars, was in dieser Phase des Programms immer interessant ist."
Beim Rookie-Test der WEC in Bahrain gehen einige spannende Fahrer an den Start - darunter Superstar Valentino Rossi! Alles zu den Plänen der MotoGP-Legende lest ihr in diesem Artikel:
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