Mick Schumacher erhält für das Saisonfinale der WEC in Bahrain (02. November 2024) einen neuen Teamkollegen bei Alpine. Jules Gounon stößt zur Crew mit der Startnummer #36, die erstmals in diesem Jahr einen Wechsel im Cockpit vornimmt. Der 29-jährige Franzose folgt auf Nicolas Lapierre, der am Donnerstag sein sofortiges Karriereende als Rennfahrer bekanntgegeben hatte.
Gounon, eigentlicher Mercedes-AMG-Stammfahrer, steht bereits vor seinem vierten Renneinsatz mit Alpine in der Langstrecken-WM. Gounon startete zuletzt in Fuji anstelle von Paul-Loup Chatin im A424 mit der Startnummer #35 (Habsburg/Milesi/Chatin). Der Cockpittausch erfolgte laut Teamangaben planmäßig, "um seinen Lernprozess im Hypercar fortzusetzen".
Gounon, dessen Vater Jean-Marc 1997 die 24 Stunden von Le Mans gewann und 1993 bis 1994 bei neun Formel-1-Rennen punktelos für Minardi und Simtek antrat, ersetzte in der ersten Saisonhälfte bereits zweimal Ferdinand Habsburg, nachdem sich der Österreicher bei Testfahrten verletzt hatte. Gounon soll noch bis 2025 an Mercedes-AMG gebunden sein, hält ein doppeltes Programm aus GT3-Sport und der WEC aber für eine Möglichkeit.
Beim bevorstehenden 8-Stunden-Rennen in Bahrain teilt er sich den Alpine A424 zum ersten Mal mit WEC-Debütant Schumacher sowie dem Franzosen Matthieu Vaxiviere. Die #36 Crew reist mit viel Rückenwind in den Wüstenstaat: Mitte September bescherten Schumacher und Co. dem WEC-Neueinsteiger Alpine mit Platz drei in Fuji den ersten Podesterfolg. Das Trio um den scheidenden Lapierre fuhr zuletzt dreimal in Folge in die Punkteränge, spielt im Titelkampf aber keine Rolle.
Jules Gounon träumt von Start bei den 24 Stunden von Le Mans
Gounon unterstützt Alpine seit dem Saisonbeginn als offizieller Test- und Ersatzfahrer. Der bisherige GT3-Spezialist machte kein Geheimnis daraus, dass ein Start bei den 24 Stunden von Le Mans sein großer Wunsch sei. Klappt es vielleicht schon nächstes Jahr, wenn sich Alpine und Mercedes-AMG einig werden? Da Mercedes-AMG kein eigenes Hypercar-Programm bieten kann, haben die Affalterbacher bereits Raffaele Marciello an BMW verloren.
Gounon hat sich über die Jahre zu einem der erfolgreichsten AMG-Piloten entwickelt. 2017 und 2022 gewann er die 24 Stunden von Spa-Francorchamps, feierte drei Siege bei den 12h Bathurst und triumphierte 2023 sowohl in der GT World Challenge (Endurance Cup) als auch in der Intercontinental GT Challenge (IGTC).
Zahlreiche Top-GT3-Fahrer haben bewiesen, dass ihnen der Schritt ins Hypercar nicht allzu schwer gefallen ist. Die rund 680 PS starken Boliden weisen nicht mehr so viel Downforce auf wie die alten LMP1-Monster, was den Umstieg erleichtert. Fahrer wie Antonio Fuoco, Mirko Bortolotti oder Marco Wittmann haben sich zügig auf die Prototypen einschießen können.

Nicolas Lapierre wird neuer Sportdirektor bei Alpine
Ein Wörtchen bei der Alpine-Fahrerwahl für 2025 wird auch Nicolas Lapierre mitreden. Der vierfache Le-Mans-Klassensieger und Macau-Gewinner von 2003 arbeitet ab dem nächsten Jahr als neuer Sportdirektor für die Franzosen. Lapierre begleitet das Team bereits ab dem Saisonfinale in Bahrain vom Kommandostand. Der 40-Jäjhrige spielte schon seit längerer Zeit mit dem Gedanken, den Helm an den Nagel zu hängen. Mit Alpine und dem Einsatzteam Signatech konnte er sich auf den neuen Job einigen.
Dabei agiert Lapierre mit seiner immensen Erfahrung als direktes Bindeglied zwischen den Fahrern und den Ingenieuren. Eine ähnliche Rolle bekleidet bei Porsche der frühere Le-Mans-Sieger und WEC-Weltmeister Timo Bernhard.
"Neben seinen bewiesenen Qualitäten als Fahrer und Mensch hat er in den letzten Jahren auch außerhalb des Autos eine Fülle an Erfahrung gesammelt", sagt Alpine-Motorsportchef Bruno Famin. "Gemeinsam mit Philippe (Sinault, Signatech-Teamchef) war uns klar, dass Nicolas in seiner Rolle als Sportdirektor einen großen Beitrag zum Team leisten kann, und wir sind wirklich erfreut, dass Nicolas dies angenommen hat."
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