BMW startet in der DTM-Saison 2025 nur noch mit zwei Autos und damit so wenigen wie nie zuvor seit der Rückkehr im Jahr 2012. Die Fahrer in den beiden BMW M4 GT3 Evo, der sein Debüt in der deutschen Traditionsserie geben wird, haben dafür mehr Meisterschaften, Siege und Podestplätze gesammelt als der Rest des diesjährigen Starterfeldes zusammen.
Der dreifache DTM-Champion Rene Rast (28 Siege, 54 Podien) und der zweimalige Meister Marco Wittmann (19 Siege, 46 Podien) treten 2025 für das BMW-Team Schubert Motorsport an. Nicht mehr dabei ist der Champion von 2022, Sheldon van der Linde. Der Südafrikaner vertritt BMW stattdessen mit einem Prototypen-Doppelprogramm in der WEC und in der IMSA-Serie. Die drei Ex-DTM-Teamkollegen bleiben dennoch verbunden: In der WEC teilt sich van der Linde einen BMW M Hybrid V8 mit Rast, in der IMSA mit Wittmann.
Rast und Wittmann peilen nächste DTM-Titelgewinne an
Mit dem Champions-Trio gewann Schubert-BMW 2024 immerhin die Team-Meisterschaft, doch Rast und Wittmann warten seit einer ganzen Weile auf ihre nächsten Titel. "Meine Zielsetzung für die kommende DTM-Saison ist klar: Ich möchte meinen vierten Fahrertitel gewinnen", sagt Rast, der 2017, 2019 und 2020 mit Audi triumphierte und 2023 zu BMW wechselte. "Natürlich wollen wir auch in der Teamwertung wieder ganz vorne sein, aber letztlich hat der Gewinn der Fahrerwertung den höchsten Stellenwert - natürlich für mich persönlich, aber auch für das Team."
Wittmann blickt auf zwei Titelgewinne in den Jahren 2014 und 2016 zurück und will noch einmal beweisen, dass er BMWs erfolgreichster Fahrer des Jahrzehnts ist. Der 35-Jährige, der erneut in einem grün folierten BMW M4 an den Start gehen wird: "In meiner zweiten Saison mit Schubert Motorsport ist mein Ziel, um Podiumsplätze und Siege zu kämpfen. Wenn uns das regelmäßig gelingt, können wir auch ein Wort um den Titel mitreden. Die Fokussierung auf zwei Fahrzeuge hilft dem Team sicher, seine Kräfte noch mehr zu bündeln."
Helfen neue Autos und Reifen gegen den Qualifying-Horror?
Die letztjährige Entscheidung von BMW, mit Rast, Wittmann und van der Linde gleich drei Titelanwärter in einem Team zu vereinen, wurde von Experten in der Szene mehrfach kritisiert. In Wahrheit nahm sich das starke Trio aber nicht wie befürchtet gegenseitig die Punkte an der Spitze weg, sondern wurde immer wieder zu großen Aufholjagden gezwungen.
Schubert Motorsport und BMW schafften es 2024 zu keinem Zeitpunkt, die Reifen ins richtige Arbeitsfenster zu bringen. Die Qualifying-Leistungen waren ein Debakel. Rast startete nur dreimal aus den Top-8 der Startaufstellung, Wittmann sogar nur ein einziges Mal! Und das bei Fahrern (Rast hat 25 Pole Positions, Wittmann 16), die zu den stärksten Qualifying-Piloten in der Geschichte der DTM zählen...
Die potenziell gute Nachricht aus Sicht von Schubert-BMW, Rast und Wittmann: Für die Saison 2025 führt Reifenlieferant Pirelli eine neue Slick-Mischung ein. Wie diese Reifen mit der noch jungen Evo-Version des BMW M4 GT3 harmonieren, ist allerdings noch unklar. "Noch bin ich den BMW M4 GT3 EVO nicht gefahren, aber nach allem, was ich von meinen Fahrerkollegen bisher gehört habe, erhoffe ich mir einen Sprung nach vorne", meint Rast.
Rene Rast und Marco Wittmann im DTM-Vergleich
DTM-Statistik | Rene Rast | Marco Wittmann |
---|---|---|
Rennen | 122 seit 2016 | 194 seit 2013 |
Titelgewinne | 3 (2017, 2019, 2020) | 2 (2014, 2016) |
Siege | 28 | 19 |
Podestplätze | 54 | 46 |
Pole Positions | 25 | 16 |
Schnellste Rennrunden | 15 | 11 |
Punkte | 1.574 | 1.614 |
Schubert Motorsport kehrt ins ADAC GT Masters zurück
Teamchef Torsten Schubert sagt: "Mit dem neuen BMW M4 GT3 Evo haben wir bereits erste Erfahrungen gesammelt, doch es gibt noch einige Unbekannte, insbesondere was die neuen Reifen betrifft. Auch wenn wir in dieser Saison mit zwei Autos an den Start gehen, sind wir überzeugt, dass wir stark aufgestellt sind, und es ist für uns umso wichtiger, in jedem Rennen vorne zu sein und entscheidende Punkte für die Teamwertung zu sichern."
Um weitere Erfahrungen unter Rennbedingungen zu sammeln, kann es sicherlich nicht schaden, dass Schubert Motorsport dieses Jahr ins ADAC GT Masters zurückkehrt. In der Rahmenserie der DTM vertraut der Rennstall aus Oschersleben ebenfalls auf den neuen Evo-BMW und kann vom Datentransfer profitieren.
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