Kia hat den neuen PV5 vorgestellt, eines mittelgroßen Elektrofahrzeugs, das sowohl als Passagier- als auch als Frachtversion erhältlich sein wird und als Konkurrenz zum VW ID.Buzz antritt. Der PV5 ist das erste Modell im Rahmen der neuen „Platform Beyond Vehicle“ (PBV)-Strategie des Unternehmens, die sich auf modulare und anpassungsfähige Fahrzeuge konzentriert.

Ein neues Konzept für elektrische Mobilität

Der PV5 wurde erstmals Anfang 2024 als Konzeptfahrzeug auf der Consumer Electronics Show (CES) gezeigt. Nun hat Kia die Serienversion enthüllt und setzt dabei auf eine flexible Plattform, die für unterschiedliche Einsatzbereiche geeignet ist. Der Hersteller verspricht eine hohe Anpassungsfähigkeit, um verschiedenen Kundenbedürfnissen gerecht zu werden – sei es als Stadtfahrzeug, Gewerbefahrzeug oder Spezialumbau für individuelle Anforderungen.

Kia, PV5
Foto: Kia

Je nach Version wird eine 400- bzw. 800-Volt-Technik unterstützt, die auch über eine V2L-Funktion (Vehicle-to-Load) verfügt und somit den Van zur Stromquelle für sämtliche Geräte (220 Volt) macht. Der 163-PS-Elektromotor treibt die Vorderräder an und kommt auf 250 Newtonmeter Drehmoment. Kunden haben die Wahl zwischen einem 51,5- oder 71,2-kWh-Akku. Die Cargo-Version gibt es zusätzlich auch mit einer kleineren 43,3-kWh-Batterie. Die Reichweite beträgt maximal 400 Kilometer.

Besonders auffällig ist das moderne Design, das über die klassische Form leichter Nutzfahrzeuge hinausgeht. Statt einer rein funktionalen Gestaltung setzt Kia auf klare Linien, große Fensterflächen und eine robuste Karosserie mit SUV-Elementen. Mit einer Länge von 4,70 Meter, einer Breite von 1,90 Meter und einer Höhe von 1,90 Meter ist der PV5 minimal kleiner als der VW ID. Buzz mit kurzem Radstand.

Kia, PV5
Foto: Kia

Aufgeräumtes Cockpit

Wie schon der Rest des Inneren geht es auch im Cockpit funktional und durchdacht zu. Herzstück sind das 7,5-Zoll-Instrumentendisplay sowie das 12,9-Zoll-Touchscreen für das Infotainment. Das System basiert auf einer Android-Software und kann mittels Over-the-Air-Updates aktuell gehalten werden. Als praktisches Feature gibt es einen Digital Key für den PV5.

Kia, PV5
Foto: Kia

Die Passagierversion: Großzügige Fensterflächen und markante Optik

Die PV5-Passagiervariante zeichnet sich durch eine großzügige Verglasung aus, die für gute Rundumsicht sorgt. Die niedrige Gürtellinie verstärkt diesen Effekt. Schwarze Glaseinfassungen setzen optische Akzente und kontrastieren mit der Karosseriefarbe.

Kia, PV5
Foto: Kia

Auch wenn der PV5 primär als Elektrofahrzeug für urbane Mobilität konzipiert ist, lassen sich in der Gestaltung Anklänge an Geländewagen erkennen. Schwarze Radlaufverkleidungen und robuste Schweller erinnern an das SUV-Design von Kia und verleihen dem Fahrzeug eine gewisse Offroad-Optik. Die Rückseite des Fahrzeugs ist funktional gestaltet, mit einer einzelnen nach oben schwenkenden Heckklappe. Im Inneren gibt es bis zu drei Sitzreihen die unterschiedlich konfiguriert werden können.

Die Cargo-Version: Mehr Stauraum und praktische Doppeltüren

Kia, PV5
Foto: Kia

Die PV5-Cargovariante basiert auf demselben Grunddesign, setzt aber stärker auf Praktikabilität. Der Laderaum wurde optimiert, indem das Fahrzeug eine eher kastenförmige Silhouette erhalten hat. Statt einer großen Heckklappe wie bei der Passagierversion verfügt der PV5 Cargo über zwei seitlich öffnende Türen. Diese Lösung erleichtert das Be- und Entladen und ermöglicht eine flexiblere Nutzung. Zusätzlich gibt es die Cargo-Version mit verlängertem Radstand sowie als Hochdachvariante mit bis zu 5,1 Kubikmeter Ladevolumen.

Kia, PV5
Foto: Kia

Das PV5 Chassis Cab

Die dritte Variante ist die 4,53 Meter lange Chassis Cab-Version, die für verschiedenste Aufbauten wie Pritschen, Kastenwagen oder Kühltransporter gedacht ist. Auch eine Camping-Version und eine spezielle Variante für Personen mit Rollstuhl sind von Kia geplant.

Der Marktstart in Europa ist für die zweite Jahreshälfte angesetzt. Die Preise verkündete der Hersteller noch nicht.