Schon vor dem zweiten Rennen der Formel-1-Saison 2025 sorgte die FIA beim Thema Technik für Aufsehen. Aufnahmen von sich verbiegenden Heckflügeln in Australien ließen die Regelhüter bereits zum zweiten Rennen die Tests verschärfen. Ab dem China-GP dürfen sich die Flügel unter 75 Kilogramm Last nurmehr um 0,5 Millimeter statt zuvor 2 Millimeter verbiegen. Die Frage lautete nun: Wer muss da nachbessern?
Formel-1-Teams bestreiten Heckflügel-Änderungen, bis auf eines
Der Tenor im Paddock war zunächst einstimmig: Uns betrifft diese Technische Direktive (kurz TD) nicht. Besonders das derzeit überlegene McLaren-Team wurde kritisch beäugt. Doch Woking betonte auch am Freitag, nichts geändert und den neuen Test bestanden zu haben. "Wir wurden in Melbourne getestet, und die Zahlen, die die FIA in die Technische Direktive geschrieben hat, waren höher als die Verbiegung, die wir gesehen haben", gab Technik-Direktor Neil Houdley an, dass die Flügel bereits zum Saisonauftakt den nun verschärften Standards entsprachen.
Ähnlich klingt das bei allen anderen Teams, bis auf eines. Bei Alpine musste Renndirektor Dave Greenwood am Freitagmorgen zugeben, dass der Heckflügel angepasst wurde. "Es gab die TD von letzter Woche, die wir bestehen mussten. Für dieses Wochenende gab es daher eine Änderung. Wir haben den Test beide Male bestanden. Wir mussten ein bisschen in der Fabrik arbeiten, um sicherzustellen, dass hier alles regelkonform ist", ließ der Brite verlauten.
Alpine gibt Flügel-Modifikation zu, aber: Werde nicht in die Details gehen…
Und er fügte hinzu: "Aber das ist ziemlich normal in diesen Situationen, wenn sich die Regel für Verbiegung eines Bauteils ändert. Da musst du einfach überprüfen, dass du diese einhältst." Ob es normal ist, als einziges Team etwas ändern zu müssen, sei dahingestellt. Gleichzeitig könnte jedoch eingeworfen werden, ob Alpine vielleicht als einziges Team ehrlich mit der Thematik an die Öffentlichkeit ging.

Wie genau Alpine den Heckflügel des A525 versteift hat, wollte Greenwood nicht verraten. "Ich werde da ehrlicherweise nicht mehr ins Detail gehen. Es musste Arbeit passieren, damit es konform ist. Das wurde getan. Wie ihr euch vorstellen könnt, war der Zeitraum dafür sehr eng. Du machst da nichts Revolutionäres. Du tust einfach Dinge, die sicherstellen, dass du regelkonform bist", gab der Brite auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com an.
Legalität bei Alpine gesichert, Auswirkung auf Performance unklar
Sorgen um die Legalität des Boliden gibt es keine mehr, obwohl beim nächsten Rennen eine angesichts des kurzen Zeitrahmens seit Melbourne gewährte Toleranz wegfällt. "Unsere Lösungen sind recht robust. Es gibt eine noch strengere Auslegung der Regel ab Suzuka, da sprechen wir über einen viertel Millimeter. Wir reizen gerne die kleinsten Limits aus, aber da haben wir schon gerne etwas mehr Spielraum als einen viertel Millimeter", versichert Greenwood.
Ob das Thema 'Mini-DRS', wie die biegsamen Flügel seit letztem Jahr gerne bezeichnet werden, mit den neuen Tests der FIA aus der Welt ist, müssen nun die nächsten Grands Prix beweisen. Wie groß der Einfluss der Biegsamkeit auf die Leistungsfähigkeit der Autos ist, bleibt aber weiterhin großes Diskussionsthema. Dave Greenwood gab wenig überraschend keine Auskunft, inwiefern die Anpassung des Heckflügels den Alpine ausbremsen könnte.
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