Der erste Vorgeschmack auf das wichtigste Autorennen des Jahres 2025: Der ACO hat die vorläufige Starterliste für die 24 Stunden von Le Mans (14.-15. Juni) veröffentlicht. 62 Rennwagen (21 Hypercars, 24 LMGT3-Autos und 17 LMP2) gehen bei der 93. Auflage des französischen Langstrecken-Klassikers, der das Highlight im WEC-Rennkalender bildet, an den Start. Im vergangenen Jahr traten ebenfalls 62 Boliden in den drei Klassen an.
Porsche stockt sein WEC-Aufgebot wie in den Vorjahren um ein drittes Werksauto auf. Aus der US-Sportwagenmeisterschaft (IMSA) wechseln die amtierenden Daytona-Sieger Felipe Nasr und Nick Tandy über den großen Teich und kehren nach Le Mans zurück. Den dritten Fahrer auf dem Porsche 963 mit der Startnummer #4 wollten die Zuffenhausener noch nicht verraten. Nach Informationen von Motorsport-Magazin.com kann sich der amtierende Formel-E-Weltmeister Pascal Wehrlein die besten Chancen ausrechnen.
"Mein Hauptprogramm ist die Formel E, und das wird sie auch in Zukunft bleiben", sagte Porsche-Werksfahrer Wehrlein uns im Januar am Rande seines Debüts bei den 24 Stunden von Daytona. "Aber ich bin erst 30 Jahre alt und habe noch ein paar gute Jahre vor mir. Natürlich möchte ich in den nächsten Jahren in Le Mans fahren, und ich möchte mit Porsche gewinnen." Porsches einstige Le-Mans-Pläne mit Sebastian Vettel dürften sich unterdessen zerschlagen haben, um diese Personalie ist es höchst ruhig geworden.
Le Mans 2025: Kann Porsche diesmal Ferrari schlagen?
Die drei Werks-Porsche und das Kundenauto von Proton Competition (zweiter Proton-Porsche auf der Reserveliste) nehmen es dieses Jahr in Le Mans wieder mit den amtierenden Siegern von Ferrari auf. Holen die Zuffenhausener diesmal den ersehnten 20. Gesamtsieg? Es ist der größte Wunsch der 88-jährigen US-Legende Roger Penske, dessen Team die Werkseinsätze mit dem 963 in der WEC und IMSA ausführt. Beim WEC-Saisonauftakt in Katar am vergangenen Freitag deutete allerdings nichts auf einen Porsche-Triumph hin: Ferrari landete einen krachenden Dreifach-Sieg beim 10-Stunden-Rennen im Wüstenstaat. Allerdings: Für Le Mans wird die Balance of Performance unabhängig von den weiteren WEC-Rennen erstellt.
Ferrari greift unterdessen nach seinem zwölften Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Le Mans. Die Italiener gewannen 2023 beim Comeback auf Anhieb mit Antonio Giovinazzi/Alessandro Pier Guidi/James Calado und legten letztes Jahr mit Antonio Fuoco, Miguel Molina und Nicklas Nielsen nach. Neben den Werks-Ferrari rechnet sich auch das Satellitenteam von AF Corse um den früheren Formel-1-Fahrer Robert Kubica Chancen aus. Der gelbe Ferrari 499P belegte in Katar den zweiten Platz hinter Fuoco und Co.
BMW und Alpine mit Mick Schumacher wollen nachlegen
BMW will nach seinem hervorragenden Start ins junge Langstrecken-Jahr 2025 ebenfalls ein Wörtchen mitreden. Die Münchner warten auf ihren zweiten Le-Mans-Gesamtsieg seit 1999 und schicken die beiden stark besetzten WEC-Autos mit Fahrern wie Neuzugang Kevin Magnussen und dem dreifachen DTM-Champion Rene Rast an den Start. Der Einsatz eines weiteren BMW aus der IMSA-Serie ist dieses Jahr kein Thema.
Mick Schumacher steht mit Alpine vor seinem zweiten Einsatz bei den 24 Stunden von Le Mans. Nach dem Desaster des Vorjahres - früher Doppel-Ausfall wegen Motorschäden - sind die Franzosen mit ihren technisch überarbeiteten A424-Prototypen beim Heimspiel auf Wiedergutmachung aus. Schumacher und seine neuen Teamkollegen Frederic Makowiecki sowie Jules Gounon erlebten beim WEC-Auftakt in Katar allerdings eine Pleite mit null Punkten.
Le Mans: 21 Hypercars am Start - Lamborghini fehlt
Toyota gelang in Katar mit den Plätzen fünf und sechs zwar Schadensbegrenzung, aber für Le Mans kann das nicht der Anspruch sein. Die Japaner - 24h-Dauersieger von 2018 bis 2022 - wollen beweisen, dass sie beim Klassiker auch gegen ernsthafte Konkurrenz bestehen können. Am Potenzial des GR010 Hybrid und den Fähigkeiten des Werksteams besteht kein Zweifel.
Fragezeichen schweben schon eher über dem WEC-Newcomer Aston Martin, der nach 13 Jahren Abwesenheit in die Topklasse der 24 Stunden von Le Mans zurückkehrt. (Jetzt lesen: So lief das Renndebüt des Aston Martin Valkyrie in Katar)
Die beiden Peugeot 9X8 und vier Cadillac V-Series.R - inklusive zwei Gast-Autos aus der IMSA - komplettieren das Hypercar-Starterfeld. Nicht dabei ist Lamborghini, das sich nach nur einem Jahr vorerst aus der WEC verabschiedet hat. Den Italienern gelang es nicht, ein nun vorgeschriebenes zweites Hypercar an den Start zu führen. 2025 startet Lamborghini nur bei den großen IMSA-Rennen in den USA.
24h Le Mans 2025: Hypercar-Starterliste
Nr. | Auto | Fahrer 1 | Fahrer 2 | Fahrer 3 |
---|---|---|---|---|
007 | Aston Martin Valkyrie | Harry Tincknell | Tom Gamble | Ross Gunn |
009 | Aston Martin Valkyrie | Alex Riberas | Marco Sorensen | Roman De Angelis |
4 | Porsche 963 | Felipe Nasr | Nick Tandy | TBA |
5 | Porsche 963 | Julien Andlauer | Michael Christensen | Mathieu Jaminet |
6 | Porsche 963 | Laurens Vanthoor | Kevin Estre | Matt Campbell |
7 | Toyota GR010 - Hybrid | Mike Conway | Kamui Kobayashi | Nyck de Vries |
8 | Toyota GR010 - Hybrid | Sebastien Buemi | Brendon Hartley | Ryo Hirakawa |
12 | Cadillac V-Series.R | Alex Lynn | Norman Nato | Will Stevens |
15 | BMW M Hybrid V8 | Dries Vanthoor | Kevin Magnussen | Raffaele Marciello |
20 | BMW M Hybrid V8 | Rene Rast | Sheldon van der Linde | Robin Frijns |
35 | Alpine A424 | Paul-Loup Chatin | Ferdinand Habsburg | Jules Gounon |
36 | Alpine A424 | Mick Schumacher | Charles Milesi | Fred Makowiecki |
38 | Cadillac V-Series.R | Earl Bamber | Jenson Button | Sebastien Bourdais |
50 | Ferrari 499P | Antonio Fuoco | Miguel Molina | Nicklas Nielsen |
51 | Ferrari 499P | Alessandro Pier Guidi | James Calado | Antonio Giovinazzi |
83 | AF Corse-Ferrari 499P | Yifei Ye | Phil Hanson | Robert Kubica |
93 | Peugeot 9X8 | Jean-Eric Vergne | Paul Di Resta | Mikkel Jensen |
94 | Peugeot 9X8 | Stoffel Vandoorne | Loic Duval | Malthe Jakobsen |
99 | Proton-Porsche 963 | Neel Jani | Nico Pino | Nicolas Varrone |
101 | Cadillac V-Series.R | Ricky Taylor | Jordan Taylor | Filipe Albuquerque |
103 | Cadillac V-Series.R | Jack Aitken | Felipe Drugovich | Frederik Vesti |
LMGT3-Klasse: Mercedes-AMG und Manthey-Porsche stocken auf
In der 2024 eingeführten LMGT3-Kategorie gehen dieses Jahr 24 GT3-Rennwagen an den Start. Die amtierenden Le-Mans-Klassensieger von Manthey stocken ihr Aufgebot um einen dritten Porsche 911 GT3 R auf. Zu den beiden fix in der WEC eingeschriebenen Neunelfern gesellt sich das Meister-Auto aus der Asian Le Mans Series, das sich mit dem Erfolg einen Startplatz gesichert hat. Der Österreicher Klaus Bachler, amtierender WEC-Klassenchampion, kehrt zurück und startet mit Antares Au sowie Loek Hartog.
Mercedes-AMG führt bei seinem ersten Le-Mans-Start seit 1999 ebenfalls drei GT3-Boliden an den Start. Neu dabei im Aufgebot des Kundenteams Iron Lynx ist der #63 Mercedes-AMG GT3, der sich den Entry durch den Titelgewinn in der European Le Mans Series gesichert hat. Den dritten Stern-Wagen neben den beiden WEC-Autos teilt sich der frühere DTM-Pilot Luca Stolz mit den Brüdern Stephen und Brenton Grove. Nach dem schwierigen WEC-Debüt in Katar steht Mercedes-AMG für die Rückkehr nach Le Mans noch einiges an Arbeit ins Haus, um konkurrenzfähig zu sein.
BMW als dritte deutsche LMGT3-Marke im Bunde vertraut auf seine beiden WEC-Autos um Motorrad-Superstar Valentino Rossi. Das Schwesterauto des Teams WRT mit Werksfahrer Augusto Farfus belegte in Katar beim Corvette-Sieg den dritten Platz auf dem Podium.
Das größte Aufgebot im LMGT3-Feld stellt Ferrari: Zu den beiden 296 GT3 von AF Corse gesellt sich ein weiteres, von Richard Mille unterstütztes, Auto des italienischen Rennstalls. Dazu gehen zwei weitere Ferrari von Kessel Racing und Tempesta an den Start. Aus der IMSA-Serie wechselt zudem die Corvette Z06 GT3.R von AWA, die bei den 24h Daytona unter anderem mit Lars Kern einen Klassensieg erzielte.
24h Le Mans 2025: LMGT3-Starterliste
Nr. | Team | Fahrer 1 | Fahrer 2 | Fahrer 3 |
---|---|---|---|---|
10 | Spirit of Leman ASTON MARTIN | Derek Deboer | Eduardo Barrichello | Valentin Hasse-Clot |
13 | AWA CORVETTE | Lars Kern | Orey Fidani | Matt Bell |
21 | AF Corse Ferrari | Francois Heriau | Simon Mann | Alessio Rovera |
27 | Heart of Racing ASTON MARTIN | Ian James | Zacharie Robichon | Mattia Drudi |
31 | WRT-BMW | Augusto Farfus | Timur Boguslavskiy | Yasser Shahin |
33 | TF Sport CORVETTE | Daniel Juncadella | Jonny Edgar | Ben Keating |
46 | WRT-BMW | Kelvin van der Linde | Valentino Rossi | Ahmad Al Harthy |
54 | AF Corse FERRARI | Thomas Flohr | Francesco Castellacci | Davide Rigon |
57 | Kessel Racing FERRARI | Takeshi Kimura | Daniel Serra | TBA |
59 | United Autosports MCLAREN | Gregoire Saucy | Sebastien Baud | James Cottingham |
60 | Iron Lynx MERCEDES-AMG | Claudio Schiavoni | Matteo Cressoni | Matteo Cairoli |
61 | Iron Lynx MERCEDES-AMG | Maxime Martin | Christian Ried | Lin Hodenius |
63 | Iron Lynx MERCEDES-AMG | Luca Stolz | Stephen Grove | Brenton Grove |
77 | Proton FORD MUSTANG | Ben Barker | Bernardo Sousa | Ben Tuck |
78 | Akkodis-LEXUS | Ben Barnicoat | Arnold Robin | Finn Gehrsitz |
81 | TF Sport CORVETTE | Charlie Eastwood | Rui Andrade | Tom van Rompuy |
85 | Manthey PORSCHE | Celia Martin | Rahel Frey | Michelle Gatting |
87 | Akkodis-LEXUS | Jose Maria Lopez | Petru Umbrarescu | Clemens Schmid |
88 | Proton FORD MUSTANG | Dennis Olsen | Stefano Gattuso | Giammarco Levorato |
90 | Manthey PORSCHE | Klaus Bachler | Loek Hartog | Antares Au |
92 | Manthey PORSCHE | Ryan Hardwick | Richard Lietz | Ricardo Pera |
95 | United Autosports MCLAREN | Marino Sato | Sean Gelael | Darren Leung |
150 | AF Corse FERRARI | Custodio Toledo | Lilou Wadoux | Riccardo Agostini |
193 | Tempesta FERRARI | Chris Froggatt | Lilou Wadoux | Edward Cheever |
LMP2-Klasse mit Sportwagen-Stars und Le-Mans-Debütantin
Im Starterfeld der 17 LMP2-Prototypen sind noch einige Fahrerplätze zu vergeben, andere unterdessen schon prominent besetzt. Die mehrfache Siegerin der Frauen-Serie Jamie Chadwick gibt mit IDEC Sport, dem Team des baldigen Hypercar-Herstellers Genesis/Hyundai ihr Debüt bei den 24 Stunden von Le Mans. Die Britin trifft unter anderem auf Langstrecken-Größen wie Tom Blomqvist, Renger van der Zande, Ex-Porsche-Pilot Dane Cameron oder die früheren BMW-Werksfahrer Nick Yelloly und Nicky Catsburg.
Theo Pourchaire, der Formel-2-Champion von 2023, steht mit dem Team Algarve Pro Racing vor seiner Le-Mans-Premiere und schnuppert erstmals Langstrecken-Luft. Der aktuell einzige deutsche Fahrer in der LMP2-Klasse ist Jonas Ried, Sohn von Proton-Rennstallbesitzer Christian Ried. Der 29-Jährige startet für das Kollabo-Team Iron Lynx/Proton Competition. Zu den heißesten Favoriten zählen die Vorjahressieger von United Autosports.
24h Le Mans 2025: LMP2-Starterliste
Nr. | Team | Fahrer 1 | Fahrer 2 | Fahrer 3 |
---|---|---|---|---|
9 | Iron Lynx-Proton | Jonas Ried | TBA | TBA |
11 | Proton Competition | Giorgio Roda | TBA | TBA |
16 | RLR M Sport | Michael Jensen | TBA | TBA |
18 | IDEC Sport | Jamie Chadwick | TBA | TBA |
22 | United Autosports | Renger van der Zande | TBA | TBA |
23 | United Autosports | Daniel Schneider | TBA | TBA |
24 | Nielsen Racing | Naveen Rao | Cem Bolukbasi | Colin Braun |
25 | Algarve Pro Racing | Matthias Kaiser | Lorenzo Fluxa | Theo Pourchaire |
28 | IDEC Sport | Paul Lafargue | TBA | TBA |
29 | TDS Racing | Rodrigo Sales | TBA | TBA |
34 | Inter Europol Competition | Nick Boulle | Jean-Baptiste Simmenauer | Luca Ghiotto |
37 | CLX Pure Rxcing | Alex Malykhin | Tom Blomqvist | TBA |
43 | Inter Europol Competition | Jakub Smiechowski | Tom Dillmann | Nick Yelloly |
45 | Algarve Pro Racing | George Kurtz | Nicky Catsburg | Alexander Quinn |
48 | VDS Panis Racing | Oliver Gray | TBA | TBA |
155 | AF Corse | Francois Perrodo | TBA | TBA |
199 | AO by TF | PJ Hyett | Dane Cameron | TBA |
diese 24h Le Mans Nachricht