Die Saison 2025 begann für Haas alles andere als erfreulich. Nach einem sehr positiven Jahr 2024 mit Konstrukteurs-Platz sieben nur knapp hinter Alpine scheint das Team nach ganz hinten im Feld der Formel 1 zurückgefallen zu sein. Mit so einer Performance hat auch das Team selbst nicht gerechnet. Doch eine schnelle Lösung, die die Performance zurückbringt, steht nicht im Raum.
Haas-Teamchef Komatsu: Dachte, irgendetwas ist kaputt
Schon im freien Training machte sich das Pace-Defizit des VF-25 bemerkbar. Im Qualifying wurde es eindeutig. Oliver Bearman und Esteban Ocon qualifizierten sich auf den letzten beiden Plätzen im Feld. Im Chaos-Rennen am Sonntag sprangen auch keine Punkte heraus.
"Ich dachte, entweder ist etwas kaputt oder irgendetwas stimmt überhaupt nicht. Als wir dann feststellten, dass nichts kaputt ist, dachten wir: "Wir haben ein großes Problem"", berichtet Haas-Teamchef Ayao Komatsu.
Besonders in den schnellen Kurven neun und zehn hatten die Piloten mit dem Auto Probleme. "Bis Q1 haben wir es dann geschafft, Kurve neun mehr oder weniger respektabel hinzubekommen. Sie ist eigentlich ganz in Ordnung. Aber in Kurve zehn sind wir immer noch nicht weitergekommen" so Komatsu.
Haas: Problem am Abtrieb und Aerodynamisch
Das große Problem für Haas. Das Problem am Auto beschränkt sich nicht nur auf einen Bereich wie beispielsweise die Aerodynamik, sondern auch der Abtrieb des Autos ist betroffen. "Wenn man nur eines davon hätte, könnte man damit leben, aber wenn sich diese Probleme überlagern, wird es im Grunde sehr, sehr schwierig zu fahren", so Komatsu.
Ähnliches berichtet auch Esteban Ocon. "Wir müssen beim Setup viele Kompromisse eingehen, was den Übergang von niedrigen zu hohen Geschwindigkeiten erschwert. Ich möchte nicht ins Detail gehen, aber ja, es gibt Probleme mit der Balance des Autos und auch das Fahrverhalten bei hohen Geschwindigkeiten ist problematisch, was das Auto ziemlich instabil macht", so Esteban Ocon.
Komatsu: Problem am Haas F1-Auto nicht überall lösbar
Das Team muss sich jetzt darauf fokussieren, die Probleme am eigenen Boliden zu lösen. Denn Konkurrent Sauber hat in Australien mit sechs Punkten im direkten Vergleich bereits Big Points gelandet. Nur ein einfacher Prozess dürfte das laut Komatsu nicht werden.
"Wenn beide grundlegenden Probleme auftreten und dann noch aerodynamische Schwingungen hinzukommen, ist das im Grunde ein sehr schwer zu lösendes Problem. Man kann es nicht lösen, zumindest nicht überall. Als Nächstes geht es darum, wie wir die Lösung finden. Manche davon können kurzfristige Lösungen sein, andere erfordern iterative Prozesse sowohl in CFD als auch im Windkanal. Daher wird man bei manchen Rennen keine Lösung finden", erklärt Komatsu.
Doch warum hat Haas die Probleme nicht schon frühzeitig erkannt? Der VF-24 war ein paar Monate zuvor deutlich konkurrenzfähiger. "Es ist ein schwieriges Problem, dass man im Windkanal nicht erkennen kann. Dinge wie die CFD-Analyse, die Windkanaldaten und die verfügbaren Tools - in diesen Bereichen liegen wir meiner Meinung nach weit zurück", so Komatsu.
Über das vergangene Formel-1-Wochenende haben wir auch mit unserem Experten Christian Danner gesprochen. Klickt euch gerne rein!
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